Groupe E steht kurz davor, ihre Stromversorgung langfristig zu stärken

Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR

Um die Versorgungssicherheit ihrer Grundversorgungskundinnen und -kunden im Winter zu stärken, hat Groupe E die notwendigen Schritte eingeleitet, um mit dem Schweizer Unternehmen ENAG einen neuen Stromliefervertrag mit einer Laufzeit von 15 Jahren abzuschliessen. Ab 2025 würde die Unternehmensgruppe so von 24,75 MW kontinuierlich zur Verfügung stehendem Strom – derzeit sind es 5 MW – profitieren, zu einem stabilen, das Kunden-Portemonnaie schonenden Tarif. Der Vertrag soll das Energiedefizit im Winter reduzieren, bis Projekte zur Stromproduktion aus erneuerbaren Energien umgesetzt werden.

Groupe E plant, eine neue Partnerschaft mit der ENAG einzugehen, einem Schweizer Stromversorgungsunternehmen, das heute seine Absicht verlautbart hat, den langfristigen Stromliefervertrag mit Electricité de France (EDF) zu verlängern. Diese Partnerschaft soll Groupe E die Lieferung von 24,75 MW Strom für den Zeitraum 2025 bis 2039 garantieren. Konkret bedeutet dies, dass die ENAG mehreren Schweizer Energieunternehmen das gesamte Jahr über ein «Stromband», das heisst eine feste, kontinuierliche Strommenge liefern würde. Groupe E kann bereits bis Ende 2024 5 MW kontinuierlich zur Verfügung stehenden Strom nutzen. Angesichts des zunehmenden Strombedarfs werden Groupe E jedoch 2025 19 MW fehlen, um dem Bedarf ihrer Kundinnen und Kunden vollumfänglich gerecht zu werden. Das Unternehmen hat daher die notwendigen Schritte eingeleitet, um eine neue Partnerschaft einzugehen, die es ihr ermöglichen würde, ab 2025 jederzeit über zusätzliche 19,75 MW Strom zu verfügen. Das wären 216 GWh Strom pro Jahr, was der Gesamtproduktion der Wasserkraftwerke Hauterive und Ölberg entspricht. Diese Energie würde die Eigenproduktion aus erneuerbaren Energien von Groupe E ergänzen, die das Unternehmen seinen abhängigen Kundinnen und Kunden vorbehält.

Jederzeit verfügbarer Strom zu einem stabilen Preis
Der Vertrag soll die Stromlieferung garantieren und würde so die Versorgungssicherheit stärken. Zudem würden die Kundinnen und Kunden von einem Strom zu stabilen Preisen profitieren, basierend auf den Produktionskosten des Lieferanten. Diese Vorgehensweise vermindert das Risiko, der Volatilität der Märkte ausgesetzt zu sein, garantiert den besten Preis und wirkt sich positiv auf die Rechnung aus. Dieser neue Vertrag muss ferner im Einklang mit einer möglichen Revision des Stromversorgungsgesetzes stehen, die vorsieht, Energieversorgungsunternehmen zu verpflichten, sich in Hinblick auf ihre abhängigen Kundinnen und Kunden gegen extreme Preisfluktuationen auf dem Markt zu schützen. Wie viele andere Energieunternehmen verfügt auch Groupe E bereits heute über mehrere Stromlieferverträge mit Schweizer Lieferanten.

Um den neuen Vertragsbedingungen gerecht zu werden, hat der Verwaltungsrat von Groupe E eine 13,75-prozentige Beteiligung am Aktienkapital der ENAG genehmigt. Die 1990 von Axpo Solutions AG gegründete ENAG beliefert Schweizer Energieunternehmen mit Strom. Sie beschafft ihren Strom bei Electricité de France (EDF) über ein Portfolio, das weitestgehend aus CO2-freier Energie besteht. Groupe E kompensiert den nicht erneuerbaren Anteil dieser Energie durch den Kauf von Herkunftsnachweisen.

Das Energiedefizit im Winter ausgleichen
In der Jahresbilanz und in Jahren mit durchschnittlicher Stromproduktion durch Wasserkraft entspricht die Eigenproduktion von Groupe E, die im Wesentlichen aus ihren Wasserkraftanlagen stammt, der Nachfrage ihrer abhängigen Kundinnen und Kunden. Diese Eigenproduktion reicht jedoch nicht aus, um den Bedarf im Winter zu decken. Zudem hat uns das Jahr 2022 aufgrund der starken Preisschwankungen die Anfälligkeit der Stromversorgung des Landes vor Augen geführt. Die Gefahr einer Mangellage, die im vergangenen Winter abgewendet wurde, könnte laut Bundesrat auch in den kommenden Jahren drohen.

Die Eigenproduktion reicht aktuell nicht aus, um der zunehmenden Nachfrage, insbesondere im Winter, gerecht zu werden. Daher investiert Groupe E seit mehreren Jahren in Infrastrukturen zur Stromproduktion aus erneuerbaren Energien. Eine Reihe neuer Projekte konnte bereits umgesetzt werden oder wird derzeit umgesetzt, insbesondere im Bereich Fotovoltaik. Dies gilt zum Beispiel für den 2016 in Betrieb genommenen Solarpark Payerne und den Solarpark Cornaux, der zu den wichtigsten Solarparks der Schweiz zählen wird. Weitere Projekte befinden sich in der Entwicklungsphase; ihre Inbetriebnahme wird im besten Fall jedoch erst in einigen Jahren erfolgen können. Dazu zählen zum Beispiel das unterirdische Wasserkraftwerk zwischen Schiffenen und Murten (2035), die Staumauer Chummensee im Wallis (2035–40) oder die durch Groupe E Greenwatt entwickelten Windparks.

Bis diese Projekte realisiert sind, muss Groupe E ihre Versorgung durch den Zukauf von Strom auf den Märkten ergänzen. Unter den verschiedenen Möglichkeiten spielen langfristige Verträge eine äusserst wichtige Rolle, da sie es ermöglichen, das hohe Defizit im Winter auszugleichen, und gleichzeitig die Volatilität der Preise über mehrere Jahre hinweg bestmöglich beschränken.