Groupe E Greenwatt übermittelt Dokumente zu zwei Freiburger Windparkprojekten

Auf Antrag der Organisation Paysage Libre Fribourg (Freie Landschaft Freiburg) übermittelt Groupe E Greenwatt heute zwei Dokumente zu zwei Freiburger Windparkprojekten. Damit kommt das Unternehmen der Aufforderung nach, wenngleich es selbst der Ansicht ist, nicht dem Gesetz über die Information und den Zugang zu Dokumenten (InfoG) unterstellt zu sein.

Energiegrossprojekte, seien es Windparks oder Wasserkraftwerke, sind häufig Gegenstand von Verträgen zwischen Partnern, die sich für die Projektentwicklung zusammenschliessen. Diese Dokumente definieren die Rechte und Pflichten innerhalb der Partnerschaft sowie die Aufteilung der Investitionen und Risiken. Die Entwicklung eines Windparks verursacht hohe Kosten und Risiken und erfolgt in einem den Wettbewerbsregeln unterliegenden Markt.

Zwei von Groupe E Greenwatt und den Services industriels de Genève (SIG) unterzeichnete Dokumente werden heute an die Organisation Paysage Libre Fribourg übermittelt. Zum einen handelt es sich dabei um die Vereinbarung bezüglich der Parks Côte du Glaney und Massif du Gibloux, zum anderen um den Optionsrechtsvertrag für das Projekt Massif du Gibloux. Beide regeln die Übertragung von KEV-Entscheidungen (kostendeckende Einspeisevergütung), die den SIG in Zusammenhang mit dem ehemaligen Windparkprojekt Semsales überlassen worden waren, sowie die den SIG gewährte Option, sich an der Entwicklung der beiden vorgenannten Glaner Projekte zu beteiligen. Diese durch den Bund genehmigte Übertragung und das vereinbarte Optionsrecht resultierten aus der nicht erfolgten Aufnahme des Projekts Semsales in den kantonalen Richtplan. 

Diese Dokumente wurde im September 2020 bzw. im März 2021 unterzeichnet, d. h. nach der Anpassung des kantonalen Richtplans durch den Freiburger Staatsrat 2018 und dessen Genehmigung durch den Bund im August 2020. 

Der wesentliche Inhalt dieser Vertragsdokumente ist bereits öffentlich bekannt, da in der Antwort des Staatsrats auf den parlamentarischen Vorstoss 2021-C-115 Bezug darauf genommen worden war. Bestimmte Elemente, die sich auf wirtschaftlich sensible Aspekte der Vereinbarung beziehen, wurden jedoch geschwärzt. Wenngleich Groupe E Greenwatt nicht der Ansicht ist, dem Informationsgesetz zu unterliegen, versucht sie durch die Übermittlung dieser Dokumente zur Beruhigung der Windenergie-Debatte im Kanton Freiburg beizutragen.

Windenergie ist für unsere Energieversorgung entscheidend

Die Windenergie soll eine wesentliche Rolle bei der Dekarbonisierung und der Stromversorgungssicherheit des Landes im Winter spielen, neben Wasserkraftanlagen und Solarparks. Die Anfang März in La Liberté veröffentlichte Delahaut-Umfrage zeigte übrigens, dass die Freiburgerinnen und Freiburger sich der aktuellen und künftigen Herausforderungen im Energiebereich, in einem durch die drohende Mangellage und eine Erhöhung der Energiepreise geprägten Umfeld, bewusst sind.