Bau einer Wärme- und Kälteerzeugungsanlage auf dem Gelände der Universität Freiburg und der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg

Um den hohen Kühlbedarf der Universität Freiburg (UniFR) und der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg (HTA-FR) zu decken, baut das Hochbauamt (HBA) zusammen mit Groupe E die Heizzentrale PLACAD aus. Diese Anlage am Standort der Universität Freiburg auf der Pérolles-Ebene wird dreimal so viel erneuerbare Energie liefern wie bisher und die Versorgung des Energienetzes sicherstellen.

Ausbau der Zentrale PLACAD

Angesichts des hohen Kühlbedarfs der UniFR und der HTA-FR in den Gebäuden, die die beiden Hochschulen auf der Pérolles-Ebene belegen, wird die Wärmezentrale (ehemals PLACAD) in eine Anlage umgebaut, die sowohl Wärme als auch Kälte erzeugen kann. Als Bauherr ist das HBA dafür verantwortlich, das gesamte Verteilsystem innerhalb der Gebäude einzurichten. Die Kälteerzeugung wird durch Groupe E sichergestellt, dessen Lösung mit dem Anschluss an das Kältenetz sowohl aus Gründen der baulichen, technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit als auch aus betrieblicher Sicht als die geeignetste angesehen wurde. Zu diesem Zweck verabschiedete der Grosse Rat 2020 einen Verpflichtungskredit für die Versorgung mit Kälte der Hochschulen auf der Pérolles-Ebene unter Einhaltung der Anforderungen des Energiegesetzes.

Diese Erweiterung wird am Standort der Universität in Verlängerung des bestehenden Gebäudes auf dem ehemaligen Ritter-Areal errichtet und ergänzt die vor fast 30 Jahren in Betrieb genommene Zentrale. Form und Architektur der Erweiterung stehen im Einklang mit der Umgebung und ihrer Geschichte. Die vorhandene Vegetation wird zudem das Gebäude verdecken und so dafür sorgen, dass dieses von den umliegenden Wohnungen aus kaum zu sehen sein wird.

Drei Hochtemperatur-Wärmepumpen werden die Energieproduktion sicherstellen und die drei alten Erdgasmotoren ersetzen, die das Ende ihres Lebenszyklus erreicht haben. Das Besondere an dieser neuen Anlage ist, dass sie je nach Bedarf der Kundinnen und Kunden gleichzeitig Kälte und Wärme erzeugen kann.

Die neue Zentrale wird nicht nur die alten Kühlanlagen für die wissenschaftliche Forschung der UniFR und der HTA-FR ersetzen, sondern auch den wachsenden Bedarf der beiden Hochschulen in den kommenden Jahrzehnten decken können.

Die Wärmeproduktion aus erneuerbaren Energien am Standort wird sich verdreifachen und so der steigenden Nachfrage der Stadt Freiburg nach kohlenstofffreier Energie gemäss der geltenden Energieplanungsvorgaben des Gemeindebaureglements (GBR) gerecht werden. Die Zentrale wird wie die anderen Heizzentralen der Agglomeration Energie zum Heizen von Gebäuden und zur Erzeugung von Warmwasser produzieren und dadurch die Versorgungssicherheit gewährleisten.

Laut Betriebskonzept werden die Wärmepumpen, sollte die Wärmenachfrage den Kältebedarf übersteigen, über das Leitungssystem der Turbine des Kraftwerks Magere Au dem Wasser des Pérolles-Sees weitere Wärme entziehen.

Die Arbeiten werden gemäss aktueller Planung bis 2025 dauern. Das Baubewilligungsgesuch wird am Freitag, 24. Februar im Amtsblatt veröffentlicht, damit die Bauarbeiten im Herbst beginnen können.

Immissionen und Informationen für die Anwohnerschaft

Am Donnerstag, 9. Februar 2023, fand eine Informationsveranstaltung für die Bewohnerinnen und Bewohner der unmittelbaren Nachbarschaft der Heizzentrale statt. Vertreterinnen und Vertreter des HBA sowie von Groupe E und der HTA-FR präsentierten in diesem Rahmen die Einzelheiten der Projektplanung, die Endergebnisse und die zur Minimierung der baustellenbedingten Beeinträchtigungen umgesetzten Massnahmen.

Die Projektträger wissen um die Unannehmlichkeiten im Zusammenhang mit den Bauarbeiten und werden dafür sorgen, dass der Baulärm so gering wie möglich bleibt, um die Studierenden nicht zu stören. Ausserdem werden Massnahmen ergriffen werden, um die Einhaltung des akademischen Kalenders zu ermöglichen. Weiter gilt, dass die privaten Zugänge von den Bauarbeiten nicht betroffen sein werden.

Entwicklung eines einheitlichen Fernwärmenetzes

Dieses Projekt ist Teil des Programms zur Entwicklung eines grossen und einheitlichen Fernwärmenetzes für den Grossraum Freiburg, das 2019 von Groupe E lanciert wurde. Bis 2060 wird das Fernwärmenetz Freiburg mit dem Anschluss von über 4000 Kundinnen und Kunden und dem Bau eines Netzes von über 250 km Länge fast 60 % des Wärmebedarfs der Agglomeration Freiburg decken. Damit verfolgt Groupe E das ehrgeizige Ziel einer Energiewende durch den Ersatz der fossilen Energieträger, die derzeit 75 % des Energiebedarfs decken. So soll dieser künftig durch bis zu 100 % einheimische erneuerbare Energien gedeckt werden. Das Programm wird so auch die Anforderungen des Energiegesetzes erfüllen.