Informationen zur Fotovoltaik: richtig oder falsch?

Haben auch Sie Fragen zu Ihrer Solaranlage oder zu der Ihrer Bekannten? Wir haben gemeinsam mit unseren Fachleuten für Sie geprüft, welche Aussagen rund um die Solarenergie richtig und welche falsch sind.

Fotovoltaik deckt bereits einen grossen Teil des Schweizer Stromverbrauchs ab 
Richtig: Im Jahr 2024 deckte die Solarenergie über zehn Prozent des nationalen Stromverbrauchs, und der Anteil wächst jedes Jahr weiter. Gruppenweit sind über 28 000 Solaranlagen an unser Stromnetz angeschlossen. Ihre Leistung beträgt 525 Megawatt – das entspricht der Hälfte eines Kernkraftwerks. 

Die Umweltauswirkungen eines Solarmoduls sind grösser als der Nutzen seiner Stromproduktion 
Falsch: Die zur Herstellung eines Solarmoduls erforderliche Energie wird innerhalb von ein bis drei Jahren amortisiert. Da es über 25 Jahre in Betrieb ist, produziert es deutlich mehr saubere Energie, als für seine Herstellung benötigt wurde. Zudem werden Glas, Aluminium und ein Teil der anderen Metalle bereits über eine Recyclingkette zurückgewonnen.

Mit sinkenden Einspeisetarifen sind Solaranlagen nicht mehr rentabel
Falsch: Mit der Senkung der Einspeisetarife hat sich die Amortisationszeit der Anlagen verlängert (15 bis 20 Jahre), die Investition bleibt unter bestimmten Bedingungen jedoch rentabel: Eigenverbrauch und richtig dimensionierte Anlage. Der vor Ort verbrauchte Strom wird nicht aus dem Netz bezogen, was sich direkt auf die Energierechnung auswirkt.

Die Installation einer Solaranlage ist heute günstiger 
Richtig: Der Preis hängt von der Grösse der Anlage ab. Im Durchschnitt kostet eine Anlage von 5 bis 10 kWp für Privathaushalte zwischen CHF 12 000.– und 25 000.– (nach Abzug der Fördergelder). Die Kosten sind in den letzten Jahren stark gesunken, was Solarenergie für Hausbesitzerinnen und -besitzer erschwinglich macht.

Fallende Marktpreise können dazu führen, dass Erzeugerinnen und Erzeugern keine Einnahmen haben
Falsch: Eine Preisuntergrenze schützt die Erzeugerinnen und Erzeuger: 6 Rp./kWh mit Eigenverbrauch und 6.2 Rp./kWh ohne Eigenverbrauch, auch bei sinkenden Marktpreisen. Steigt hingegen der Marktpreis, gilt die sogenannte Preisobergrenze. Sie beschränkt die Vergütung (10.96 Rp./kWh im Winter, 5.4 Rp./kWh im Sommer), wenn die Herkunftsnachweise übertragen werden, um die Verbraucherinnen und Verbraucher bei starken Preisanstiegen zu schützen.

Herkunftsnachweise (HKN) müssen nicht zwingend an Groupe E verkauft werden
Richtig: Alle Erzeugerinnen und Erzeuger können selbst entscheiden, ob sie ihre HKN übertragen (einfach, automatisch, aber mit Preisobergrenze) oder behalten und selbst auf pronovo.ch verwerten möchten.

Als Mieterin oder Mieter kann ich nicht direkt vom Solarstrom profitieren 
Falsch: Dank Eigenverbrauchsgemeinschaften und lokalen Elektrizitätsgemeinschaften (LEG, möglich ab 2026) können sich die Bewohnerinnen und Bewohner einer Liegenschaft oder eines Quartiers den von einer Gemeinschaftsanlage erzeugten Strom teilen. So kann lokale Solarenergie genutzt werden, ohne selbst ein eigenes Dach zu besitzen – und dies oft zu einem günstigen Preis.

Als Mieterin oder Mieter ohne Solarmodule betrifft mich der Einspeisetarif nicht 
Falsch: Das neue Vergütungsmodell sorgt vor allem für Stabilität und Fairness für alle Verbraucherinnen und Verbraucher. Nichtproduzierende Verbraucherinnen und Verbraucher profitieren von lokalem, erneuerbarem Strom und sind gleichzeitig durch eine Preisobergrenze geschützt, die drastische Anstiege verhindert. Die Rückkaufkosten zählen zur Grundversorgung, aber die Schlussrechnung hängt auch von vielen anderen Faktoren ab: individuellem Verbrauch, Netzkosten und Abgaben.

Dem Netz droht aufgrund der Solarenergie eine Überlastung
Falsch: Technische Regeln wie die Einspeisebegrenzung von 70 Prozent für Neuanlagen ab 2026 garantieren eine stabile und schrittweise Integration der Solarenergie.

Lesen Sie den Artikel über den Ausbau der Photovoltaik in unserem Netz mit Fabrice Bonvin, Direktor Stromverteilung.