Die neue Erweiterung erhöht die Kapazitäten der Fernwärmeanlage Romont

Groupe E engagiert sich seit vielen Jahren für die Energiewende und weiht am 13. Oktober in Romont die Erweiterung der Heizzentrale Romont, genannt BICUBIC II, ein. Diese Erweiterung ermöglicht eine Verdopplung der Kapazitäten des Wärmenetzes ROMCAD und bietet im gesamten Gemeindegebiet neue Anschlussperspektiven.

Dank der nachhaltigen Energiepolitik der Gemeinde Romont (Energiestadt seit 2011) und der Zusammenarbeit mit Groupe E ist das Fernwärmenetz stetig gewachsen. Die Einweihung der BICUBIC II ist das Ergebnis von zwei Jahren Arbeit, die die unterirdische Installation der zweiten Anlage erforderte. Der in einem geologisch schwierigen Gebiet erfolgte Aushub machte den Einsatz schwerer technischer Geräte und mobiler Heizungen notwendig, um die Wärmeversorgung während der Arbeiten sicherzustellen.


Erhöhung der Kapazitäten
2004 versorgte die Anlage fünf Kunden; heute kann sie 174 an das Fernwärmenetz angeschlossene Gebäude mit Wärme und Warmwasser beliefern. Derzeit nutzen bereits 104 Kunden die durch ROMCAD bereitgestellte Wärme, 70 weitere Neuanschlüsse sind geplant.

Die Installation eines 3200-kW-Holzheizkessels erhöht die Kapazitäten der Infrastruktur deutlich. Sie ergänzt die vorhandene Infrastruktur, d. h. die beiden Holzheizkessel mit 1000 kW bzw. 1650 kW und den 6000-kW-Gasheizkessel, der als Zusatzkessel fungiert. Dank dieser verschiedenen Leistungen lässt sich die Nutzung der Anlagen je nach Bedarf optimieren.

Die Investition in Höhe von CHF 3 300 000.-, finanziert durch den Gemeindeverband Glâne, dem Eigentümer, ermöglichte den Ausbau des Netzes um etwa 5 km und eine verbesserte Abdeckung des Stadtgebiets von Romont. Die Leitungen verlaufen nun durch den gesamten Grossraum und verbinden die mittelalterliche Stadt, das Alten- und Pflegeheim Billens, die Industriegebäude von Nespresso und den früheren Standort von Tetra Pack sowie industrielle, gewerbliche und private Gebäude. Die Gesamtleistung liegt bei jährlich 17 000 MWh, wodurch sich 1,5 Millionen Liter Heizöl einsparen lassen, was einem Ausstoss von 3200 Tonnen CO2 entspricht.

Lokales Holz als strategisches Element der Energiewende
Die Versorgung des Fernwärmenetzes ROMCAD wird durch die Waldkorporation Glâne-Farzin gewährleistet, die jährlich 35 000m3 Holzschnitzel liefert. Dieser natürliche, lokale Brennstoff stellt 80 Prozent der Wärmeproduktion sicher, die verbleibenden 20 Prozent entfallen auf Erdgas. Holz ist eine erneuerbare Energie und absorbiert während des Wachstums genauso viel CO2 wie es bei der Verbrennung in der Atmosphäre freisetzt. Das Heizen per Fernwärme ermöglicht es, die CO2-Emissionen deutlich zu senken.


Rückgewinnung und Weiterleitung von Wärme
ROMCAD erzeugt auch Synergien im Bereich der thermischen Verwertung. Das Netz gewinnt die durch die Rösterei des Produktionszentrums Nestlé Nespresso SA erzeugte Abwärme in Höhe von jährlich 500 MWh zurück und leitet sie an die angeschlossenen Kunden weiter.

Energiewende für alle
Intelligent, unkompliziert und nachhaltig: Die Fernwärme hat in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erfahren, insbesondere in verdichteten Gebieten, wo sich diese Lösung besonders gut eignet. Groupe E betreibt heute über 50 Fernwärmenetze in der Westschweiz, davon 39 im Kanton Freiburg.

Das Fernwärmekonzept ist einfach: Ein Kraftwerk erzeugt zunächst Warmwasser unter Einsatz natürlicher Ressourcen, wie beispielsweise Holzschnitzel aus der Region, Wasser aus einem See oder Fluss oder anderer Wärmequellen. Das so gewonnene Warmwasser wird dann in ein unterirdisches Leitungssystem eingespeist, das einen Kreislauf bildet. Mit Hilfe von Wärmetauschern können Gebäude und Warmwasser sowohl in Privathaushalten als auch in Industrie- und öffentlichen Gebäuden mit dezentraler Energie geheizt werden. Die dort bisher verwendeten individuellen Heizkessel werden jeweils durch eine kleine, kompakte Anlage ersetzt.

Eine Fernheizung ist sauber, nachhaltig, leise und wettbewerbsfähig. Sie ist ein unbestreitbares Plus für Gemeinden, die ihre Einwohnerinnen und Einwohner bei der Energiewende unterstützen wollen.