
Lasst uns jetzt handeln!
Gas und Strom standen uns in der Vergangenheit reichlich und kostengünstig zur Verfügung, deshalb haben wir den Wert dieser lebenswichtigen Güter aus den Augen verloren. Droht nun wie in diesem Winter eine Energiemangellage, spielen die Preise verrückt und alle Verbraucherinnen und Verbraucher – Privatpersonen, Gemeinden und Unternehmen – leiden darunter. Um Kontingentierungen und Abschaltungen zu vermeiden, die massive Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft gehabt hätten, hat unser Land auf Energiesparmassnahmen gesetzt. Diese sind auch langfristig sinnvoll, da das Energieeffizienzpotenzial nach wie vor gross ist. Wir müssen mehr tun! Die aktuellen Krisen bestätigen, was wir bereits wussten : unsere Abhängigkeit von importierten, überwiegend fossilen Energieträgern, der noch zu langsame Ausbau einer erneuerbaren Energieproduktion und die Dringlichkeit zu handeln, wenn unser Land seinen Energieverbrauch wirklich dekarbonisieren will.
Der Ausbau einer lokalen und nachhaltigen Strom- und Wärmeerzeugung in unserem Land ist unerlässlich, um der starken Verbreitung der Elektromobilität und der Wärmepumpen gerecht zu werden. Was tun? Wir müssen die Verfahren beschleunigen, den bürokratischen Aufwand senken und die Veränderung unserer Landschaften akzeptieren und dabei gleichzeitig die Biodiversität bewahren. Für eines der reichsten Länder der Welt, das über alle erforderlichen Ressourcen zum Ausbau der erneuerbaren Energien verfügt, ist die Situation nicht hinnehmbar. Wir alle – politisch Verantwortliche, Verwaltungen, Unternehmen und Privatpersonen – müssen handeln, und zwar schnell. Die Schweiz muss ihr Energieschicksal wieder selbst in die Hand nehmen.
Das Engagement von Groupe E für die Energiewende zeigt sich im Wachstum der verschiedenen Tätigkeitsbereiche. So ist der Umsatz der Gruppe innerhalb eines Jahres um 18% gestiegen und erreicht die Marke von 923 Mio. CHF. Diese erfreuliche Entwicklung jedoch wird durch die in der Energieversorgung aufgetretenen Schwierigkeiten zunichtegemacht. Unter dem Druck des starken Energiepreisanstiegs, der das Unternehmen aufgrund eines erheblichen Mangels an Wasserkraftproduktion infolge fehlender Niederschläge mit voller Wucht getroffen hat, sinkt der EBIT um 49%. Mit einem Rückgang um knapp 100 Mio. CHF spiegelt der Cashflow der operativen Tätigkeiten die Rekordpreise wider, zu denen die fehlende Energie eingekauft werden musste. Diese enttäuschende operative Leistung wird teilweise durch die guten Ergebnisse der nach der Equity-Methode bewerteten Gesellschaften kompensiert, die für ein mit dem Vorjahr vergleichbares Nettoergebnis in Höhe von 38,5 Mio. CHF sorgen. Angesichts der aktuellen Herausforderungen ist es der Unternehmensgruppe gelungen, den Kurs zu halten, innovative Lösungen zu entwickeln und die Projekte zugunsten der Energiewende fortzusetzen. Motiviert und mit viel Teamgeist leisten wir einen aktiven Beitrag zu dieser Bewegung. Darauf können wir stolz sein! Die Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung unterstreichen gemeinsam mit uns die hervorragende Arbeit, die trotz des schwierigen Finanzergebnisses in diesem Jahr erbracht wurde.
Wir bedanken uns auch bei unseren Kundinnen und Kunden, unseren Lieferantinnen und Lieferanten und Partnern und Partnerinnen sowie unseren Aktionären und Aktionärinnen, dank denen unser Unternehmen sein Engagement fortsetzen kann. Unser Blick richtet sich nun auf die Zukunft : eine Zukunft, die wir gemeinsam für eine nachhaltige Gesellschaft gestalten möchten.
Claude Lässer
Verwaltungsratspräsident
Jacques Mauron
Generaldirektor
