Freiburg auf dem Weg zu einer 100 % erneuerbaren Fernwärmeversorgung

Das Freiburger Fernwärmenetz erreicht einen wichtigen Meilenstein in der Energiewende: Es verpflichtet sich zu einer vollständig erneuerbaren Wärmeversorgung (ohne direkte CO₂ Emissionen*). Dieses gemeinsam vom Kanton Freiburg und der Groupe E getragene Ziel verdeutlicht den Willen des Kantons, konkrete Schritte für eine nachhaltige, lokale und CO₂-freie Energiezukunft zu unternehmen.

Das Bundesgesetz über Klima und Innovation legt das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 fest. Im Einklang mit dieser Zielsetzung hat Groupe E eine ambitionierte Roadmap definirt: Bis 2049 soll die Wärmeversorgung zu 100 % aus erneuerbaren Energien stammen. Diese Strategie stützt sich auf mehrere zentralen Etappen:

  • 2030: Deutliche Reduktion des Erdgasverbrauchs und Inbetriebnahme von vier neuen Anlagen: Englisberg (2027), PLACAD (2027), Schönberg (2028) und Châtillon, thermische Verwertungsanlage (UVT) (2029–2030).
  • 2035 – 2040: Bau neuer Produktionsanlagen und Wärmespeicher.
  • 2049: 100 % erneuerbare und lokale Energieversorgung.

Das Seewasser als Energiequelle
Die Anlagen PLACAD und Englisberg basieren auf demselben Prinzip: Sie nutzen die Wärme aus natürlichen Gewässern, indem sie mit Grosswärmepumpen Energie aus dem Wasser gewinnen, um lokale und vollständig erneuerbare Wärme zu erzeugen.

Auf dem Plateau de Pérolles gelegen, wird das Heizkraftwerk PLACAD, dessen Bauherr der Kanton Freiburg ist, die Wärme der Saane nutzen, um jährlich 60 GWh thermische Energie zu liefern – das entspricht dem Verbrauch von 7’500 Haushalten – und gleichzeitig Wärme und Kälte für die Gebäude der Universität sowie der Hochschulen (HTA-FR und HSW) bereitstellen. Die Anlage Englisberg, deren Bauherr Groupe E Celsius ist, nutzt die Wärme des Schiffenensees und produziert 70 GWh Wärme pro Jahr, was dem Bedarf von 8 750 Haushalten entspricht.

Innovation in den Diensten der Nachhaltigkeit
Das Anfang September vorgestellte Projekt eines unterirdischen Wärmespeichers zielt darauf ab, überschüssig erzeugte Wärme, insbesondere aus Solarenergie, zu speichern. Dadurch kann die Produktion stabilisiert und die Nutzung erneuerbarer Energien optimiert werden. Das in den Anlagen erzeugte Warmwasser wird in unterirdischen Hohlräumen gespeichert und je nach Bedarf wieder abgegeben.

Gemeinsames Engagement für die Zukunft
Die Projekte PLACAD, Englisberg und die künftigen unterirdischen Wärmespeicher zeigen die Fähigkeit der Groupe E, ihre Kräfte, ihr Know-how und lokale Ressourcen zu mobilisieren, um ein vorbildliches Energiemodell zu schaffen. Diese vom Staat Freiburg und Groupe E getragene Dynamik spiegelt eine gemeinsame Vision wider: schon heute ein lokales, zuverlässiges und vollständig erneuerbares Energiesystem zu gestalten.

Das Fernwärmenetz Freiburg verkörpert diesen Wandel: den einer Region, die handelt, innoviert und sich auf die Zukunft vorbereitet.

 

*Direkte Emissionen: 
Gemäss dem Bundesgesetz über die Klimaschutzziele, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit bezeichnet man als direkte Emissionen die Treibhausgase, die beim Betrieb einer Anlage freigesetzt werden. Sie entstehen insbesondere durch die Verbrennung von Energieträgern (wie Treibstoffen oder fossilen Brennstoffen) sowie durch die industriellen Prozesse selbst.