Die TPF und Groupe E engagieren sich gemeinsam für eine nachhaltige Mobilität

Die Freiburgischen Verkehrsbetriebe (TPF) und Groupe E engagieren sich gemeinsam für ein Pilotprojekt zur Förderung der Mobilität von morgen. Die TPF planen mit einem Zeithorizont bis 2024 die Inbetriebnahme einer mobilen Wasserstoff-Tankstelle sowie den Betrieb von Bussen mit Wasserstoff-Brennstoffzellen. Die Versorgung wird vom Unternehmen Groupe E sichergestellt, das den grünen Wasserstoff aus 100% erneuerbaren Energien in seiner Wasserkraftanlage in Schiffenen herstellen wird.

Im Bestreben, den Übergang zu einer klimaneutralen Mobilität zu beschleunigen und die Emission von Treibhausgasen zu reduzieren, haben die TPF und Groupe E beschlossen, im Kanton Freiburg gemeinsam ein Pilotprojekt durchzuführen. Durch die Produktion von grünem Wasserstoff in der Wasserkraftanlage in Schiffenen wird Groupe E die Versorgung der ersten wasserstoffbetriebenen Fahrzeuge der TPF-Flotte sicherstellen. Das Pilotprojekt umfasst zwei Wasserstoff-Fahrzeuge, für ein drittes besteht eine Option. 

Eine mobile Tankstelle in Givisiez 

Am Hauptstandort der TPF in Givisiez wird eine mobile Wasserstoff-Tankstelle errichtet. Sie dient dazu, die mit Wasserstoff-Brennstoffzellen ausgerüsteten Elektrofahrzeuge aufzuladen, die in der Testphase auf dem Stadtnetz der AGGLO verkehren. Die Inbetriebnahme der Tankstelle ist für die erste Hälfte 2024 vorgesehen. Zunächst wird sie nur schwere Fahrzeuge versorgen. Wenn der Versuch erfolgreich verläuft, ist der Bau einer festen Tankstelle möglich. In Bezug auf die Versorgung von leichten Fahrzeugen an der allfälligen festen Tankstelle sind ebenfalls Überlegungen im Gange. 

Zwei überprüfte Technologien

Verschiedene Hersteller vertreiben bereits 12 Meter lange Busse mit Wasserstoff-Brennzellen. 18 Meter lange Gelenkfahrzeuge sollten Anfang 2024 auf den Markt kommen. Die TPF prüfen zwei verschiedene Technologien: Die erste verwendet eine grosse Brennstoffzelle und kleine Batterien, während die zweite das umgekehrte Verfahren benutzt. Beide Technologien weisen Vor- und Nachteile auf. Die Inbetriebnahme der Fahrzeuge ist für Mitte 2024 vorgesehen.

Übergang zu einer Flotte mit Null-CO2-Emissionen

Das Pilotprojekt findet im Rahmen der Bestrebungen durch die Agglomeration und den Kanton Freiburg statt, eine nachhaltige Mobilität zu entwickeln und den Übergang zu einer Flotte mit Null-CO2-Emissionen zu gestalten. Durch die Brennstoffzellen stossen die Fahrzeuge nur Wasser aus und tragen wesentlich zur Reduzierung der Luftverschmutzung und Lärmbelastung bei. Sie schaffen so für die Fahrgäste wie auch die Anwohnerinnen und Anwohner der betroffenen Linien einen erheblichen Komfortgewinn. Das Pilotprojekt ist Teil der Gesamtstrategie zur Dekarbonisierung der Agglomerationsprojekte der dritten und vierten Generation, die den Ausstieg der TPF-Flotte aus den fossilen Energien bis 2030 vorsieht. Diese Strategie hat mit der Inbetriebnahme der Elektrofahrzeuge auf dem Stadtnetz der AGGLO auf den Linien 1, 2, 3 und 4 bereits eingesetzt. 

Produktion von grünem Wasserstoff für eine nachhaltige Zukunft

Groupe E hat im Dezember 2021 die Baubewilligung für eine Wasserkraftanlage am Fusse der Staumauer in Schiffenen eingereicht. Der Beginn der Bauarbeiten ist für Mai vorgesehen und die Fertigstellung sollte im 2023 erfolgen. 

Grüner Wasserstoff wird aus 100% erneuerbarer Energie gewonnen, unter Druck in Reservoirs von 350kg gelagert und dann auf der Strasse an den TPF-Standort transportiert. Mit einer für 50 LKWs ausreichenden Produktion kann ein Teil davon ausserdem an andere Abnehmer geliefert werden, sei es für Lastwagen oder für die Industrie.

Groupe E investiert rund CHF 8 Millionen Franken für die erste Anlage dieser Art in der Westschweiz. Mit diesem Zukunftsprojekt positioniert sich das Pionierunternehmen im Energiebereich als wichtiger Akteur des Energiewandels.

Kosten und Finanzierung

Das Pilotprojekt erfordert eine Investition im Bereich von CHF 3,5 Millionen bis CHF 4,1 Millionen, je nach gewählter Technologie. Die TPF-Gruppe übernimmt den Kauf der Fahrzeuge sowie die Inbetriebnahme der mobilen Tankstelle und der Infrastruktur.

In Bezug auf die Betriebskosten laufen Gespräche mit den Auftraggebern zur Erstellung eines Verteilschlüssels für die Betriebskosten. Subventionsanträge auf kantonaler und nationaler Ebene sowie bei Dritten sind ebenfalls im Gange.