Groupe E schreibt wieder schwarze Zahlen

Nachdem Groupe E im Geschäftsjahr 2012 grosse Wertberichtigungen aufgrund dreier ihrer Beteiligungen vornehmen musste, hat das Unternehmen 2013 zu einer sehr gesunden Finanzlage zurückgefunden. Dieses gute Ergebnis ist vor allem der ausgezeichneten operativen Betriebsleistung aller Unternehmen der Gruppe zu verdanken. Dennoch bekommen Groupe E und ihre Tochtergesellschaften die Folgen des historisch tiefen Strompreises zu spüren. Der starke Marktdruck sowie die grossen, durch die Energiestrategie 2050 bedingten Veränderungen haben die Führungsorgane von Groupe E bewogen, grundsätzliche Überlegungen zur Unternehmensmission und ‑strategie anzustellen.

Trotz zunehmendem Wettbewerb und starkem Marktdruck präsentiert Groupe E für das Geschäftsjahr 2013 solide Ergebnisse. In einem von tiefgreifenden Umwälzungen geprägten Umfeld bewies die Gruppe ihre Fähigkeit zur Anpassung und zur Antizipation des Wandels. Dies schlug sich in einer ausgezeichneten Betriebsleistung nieder. Während das Geschäftsjahr 2012 stark von Wertberichtigungen geprägt war, war die Jahresrechnung 2013 kaum von Sondereffekten beeinflusst.

Der konsolidierte Umsatz beläuft sich auf CHF 592 Millionen, das sind 4,2% weniger als im Vorjahr. Dieser Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass sich grosse Verbraucher nun auf dem offenen Markt eindecken, um vom historisch niedrigen Strompreisniveau zu profitieren. Der konsolidierte Nettogewinn übertrifft hingegen denjenigen von 2012 deutlich, er beträgt CHF 38 Millionen, während im Vorjahr aufgrund der Sondereffekte ein Verlust von CHF 183 Millionen verzeichnet wurde. Das Betriebsergebnis (EBIT) beträgt CHF 38 Millionen gegenüber CHF 51 Millionen im Jahr 2012.

Die Eigenmittel in Höhe von 80% der Bilanzsumme zeugen von der gesunden Finanzlage von Groupe E. Dank dem üppigen Cashflow von CHF 161 Millionen war es möglich, die Investitionen von CHF 75 Millionen zu bezahlen, Dividenden in Höhe von insgesamt CHF 33 Millionen auszuschütten, die finanziellen Verbindlichkeiten um CHF 22 Millionen zu senken und dennoch die flüssigen Mittel zu erhöhen. Groupe E ist nun völlig entschuldet, denn die flüssigen Mittel übersteigen die Schulden.

Produktion und Verkauf leicht sinkend

Die Kraftwerke von Groupe E produzierten 2013 1'228 GWh (2012: 1'300 GWh). Der Rückgang der thermischen Produktion (260 GWh gegenüber 396 GWh im Vorjahr) wurde teilweise durch eine höhere Wasserkraftproduktion (964 GWh gegenüber 901 GWh im Vorjahr) kompensiert. Die Stromverkäufe an die Endkunden und Partner in den Kantonen Freiburg, Neuenburg und Waadt waren mit 2'821 GWh leicht rückgängig (-5%). Dieser Rückgang erklärt sich durch die geringeren Liefervolumen an die Wiederverkäufer. Dafür sorgte der Ausbau der Geschäfte ausserhalb des historischen Versorgungsgebiets für einen Anstieg der Verkäufe an die Geschäftskunden. Auch bei der Wärmelieferung war ein starker Anstieg zu verzeichnen. Sie betrug 121 GWh, 21% mehr als im Vorjahr.

Voraussicht und Antizipation stehen im Zentrum der Strategie

In einer Zeit, in welcher tiefgreifende Umwälzungen und Unsicherheiten hinsichtlich der Rahmenbedingungen den Elektrizitätssektor prägen, sah sich Groupe E veranlasst, ihr Geschäftsmodell neu zu definieren. Ohne ihre Rolle als Stromversorgerin in Frage zu stellen, will sich die Gruppe nun als führendes Energieunternehmen und Vertrauenspartner für ihre Kunden positionieren, dessen Aufgabe die kundennahe Bereitstellung verschiedener Energiearten und ‑dienstleistungen ist. Das Unternehmen will die kommenden Veränderungen antizipieren und zur treibenden Kraft bei der Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundes werden.

Anreize zum sparsameren und umweltfreundlicheren Verbrauch

Groupe E setzt daher auf Energieeffizienz und auf Anreize zum sparsameren und umweltfreundlicheren Verbrauch. Sie unterstützt die Unternehmen und Einwohner in ihrem Versorgungsgebiet aktiv beim Energiesparen, indem sie den Gemeinden hilft, die öffentliche Beleuchtung zu optimieren, die Firmen bei ihren Bemühungen zur Senkung des Stromverbrauchs unterstützt und sich der Kampagne „OFF“ des Kantons Freiburg angeschlossen hat.

Innovation im Bereich der erneuerbaren Energien und der Netze

Groupe E verfolgt ihr Engagement im Bereich der erneuerbaren Energien weiter. Ihre Tochtergesellschaft Groupe E Greenwatt realisiert weiterhin Fotovoltaik-, Kleinwasserkraft- und Biomassenanlagen. Das in der Entwicklung neuer erneuerbarer Energien spezialisierte Unternehmen beteiligt sich insbesondere an verschiedenen Grossprojekten wie SOLARPAYERNE, das die Installation von 100'000 m2 Fotovoltaikpanels sowohl auf den Gebäudedächern der Stadt Payerne als auch auf einem Grundstück in der Industriezone plant. Es fördert zudem die Entwicklung der Windenergie – trotz der administrativen Schwierigkeiten und der Einsprachen. Um den technischen Herausforderungen durch die wachsende Anzahl dezentraler Produktionseinrichtungen gerecht zu werden, entwickelt Groupe E ihre Kompetenzen im Bereich der intelligenten Netze (Smart Grids) weiter und beteiligt sich an zahlreichen schweizerischen und europäischen Forschungsprojekten, welche die Herausforderungen der Stromverteilung der Zukunft angehen.

Die Fernheizungen stellen einen starken Wachstumsmarkt dar. Entsprechend ihrem Geschäftsmodell bevorzugt Groupe E die erneuerbare und einheimische Wärmeproduktion und geht Partnerschaften mit lokalen Akteuren ein. Neben den klassischen Holzheizungen setzt sie aber auch neue Technologien ein. Sie baut beispielsweise eine dezentrale Fernheizungsanlage mit individuellen Wärmepumpen, die das Wasser des Genfersees als Wärmequelle nutzen. Zudem ist sie die Hauptinitiatorin des Projekts FW DÜDINGEN, einer Holz-Gas-Heizanlage, die eine in der Schweiz einzigartige Kraft-Wärme-Kopplungstechnologie einsetzt.

Die erneuerbaren Energien allein werden jedoch nicht genügen, um eine sichere Strom­versorgung zu einem wettbewerbsfähigen Preis zu gewährleisten. Im Bewusstsein, dass es Übergangslösungen braucht, damit der Ausstieg aus der Atomenergie gelingt, will sich Groupe E die Möglichkeit des Baus eines grossen thermischen Kraftwerks vorbehalten. Deshalb hält sie an ihrem Projekt für ein Gas-Dampf-Kombikraftwerk in Cornaux fest. Als Ergänzung zur Stromproduktion mit erneuerbaren Energien würde diese Anlage mit ihrer jährlichen Stromproduktion von 2'500 GWh mithelfen, den Übergang zu neuen Energiequellen sicherzustellen.

Kontinuierliche Optimierung im Dienste der Kundenzufriedenheit

Die Kundenzufriedenheit liegt Groupe E sehr am Herzen. Sie passt ihr Angebot für die Industrie und die Privatkundschaft laufend an. Um die Kundenbedürfnisse besser zu verstehen, nahmen sämtliche Mitarbeitenden an einem Weiterbildungsprogramm teil. 2014 werden weitere solche Aktionen folgen. Als Multiservice-Unternehmen positionieren sich Groupe E und ihre Tochtergesellschaften als aktive Partner in so unterschiedlichen Bereichen wie Elektroinstallationen, Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Elektromobilität, Ingenieurwesen und Elektrohaushaltgeräte.