Das Stromnetz wird intelligent

Um die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem umfangreichen Ausbau der dezentralen Produktionsanlagen anzugehen, führt Groupe E ein Pilotprojekt in Trey, in der Waadtländer Broye, durch. Dort entsteht ein intelligentes Stromnetz für den Anschluss einer grossen Fotovoltaikanlage. Ein regelbarer Transformator, der erste dieser Art in der Westschweiz, ermöglicht eine laufende Anpassung der Spannung im lokalen Stromnetz an die Produktion der Solarzellen. Groupe E kann so einen kostspieligen Netzausbau vermeiden. Bewährt sich das System, so wird es zahlreichen weiteren Fotovoltaikprojekten den Weg ebnen und dazu beitragen, die Energiewende voranzutreiben.

Groupe E testet eine innovative Lösung in Trey, in der Waadtländer Broye, um die Entwicklung der neuen erneuerbaren Energien zu fördern und gleichzeitig kostspielige Projekte zum Ausbau des Stromnetzes zu vermeiden.

Durch die entwickelte Technologie konnte die Fotovoltaikanlage des Landwirts Alain Cornamusaz angeschlossen werden. Seine auf den Dächern von zwei Geflügelställen angebrachte Anlage erzeugt im Jahr eine durchschnittlich Strommenge, die dem Verbrauch von 50 Haushalten entspricht, jedoch mit starken Schwankungen je nach Tages- und Jahreszeit. So liegt die Produktion an Tagen mit starker Sonneneinstrahlung über dem Verbrauch des Dorfes, was die Netzstabilität gefährdet.

Zweijährige Tests
Um dieses Problem zu beheben, hat Groupe E einen regelbaren Transformator installiert – den ersten dieser Art in der Westschweiz. Dieser überwacht laufend die Spannung im Netz und gleicht durch ihre Anpassung die Schwankungen aus, welche die intermittierende Produktion der Fotovoltaikanlage verursacht. An dem im Juli 2015 errichteten Transformator wurden bis Anfang 2016 Einstellungsanpassungen und Tests vorgenommen. Die Ergebnisse sind ermutigend.

In einer zweiten Etappe wird Groupe E eine punktuelle Beschränkung der Leistung der Fotovoltaikanlage testen. So wird die Leitstelle von Groupe E aus der Ferne ein oder mehrere Solarmodule deaktivieren, wenn das lokale Netz nicht imstande ist, die gesamte Produktion zu absorbieren. Das System wird zwar einen Produktionsverlust von einigen Prozent pro Jahr mit sich bringen, jedoch ermöglichen, das Stromnetz zu stabilisieren. Die ersten Tests, die im Januar 2016 beginnen, sollen die Machbarkeit dieser Lösung überprüfen sowie ihre Auswirkungen auf den Betrieb der Anlage und die Qualität des generierten Stroms untersuchen.

Innovation im Dienste der Energiewende
Diese Pionierlösung vermeidet eine Überdimensionierung des lokalen Netzes. Im speziellen Fall von Trey können im Vergleich zu einem klassischen Netzausbau 40% Investitionskosten eingespart werden. Wenn sich der Ansatz bewährt, wird das Netz mehr dezentral produzierten Strom bei begrenzten Kosten aufnehmen können. Diese Technologie wird die Entwicklung neuer erneuerbarer Energien fördern und eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Energiewende spielen.