Ist es möglich, in Energieeffizienz zu investieren, ohne die Kosten zu erhöhen?

Ja, und Schoeller Allibert, ein Industrieunternehmen mit vierzig Mitarbeitern mit Sitz in Romont, zeigt uns wie. Das auf wiederverwendbare Verpackungslösungen für industrielle Lieferketten spezialisierte Unternehmen arbeitete im Rahmen eines Energiespar-Contractings (ESC) mit Groupe E zusammen. Dieser Vertrag macht es möglich, gemeinsam Ziele für Energieeffizienz und Renovierungsarbeiten festzulegen. Rückblick auf diese energetische Umgestaltung mit Jean-François Roques, Ingenieur für Energieeffizienz.

Jean-François Roques
Ingenieur für Energieeffizienz

Jean-François Roques, wie war die Ausgangslage im Energiebereich bei Schoeller Allibert vor dem Projekt?

Es handelt sich um einen Kunden, den wir bereits regelmässig in Sachen Energie betreuen. Der Standort Romont musste Luftkompressoren mieten, da seine eigenen Anlagen das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hatten. Auch gab es kein Wärmerückgewinnungssystem. Bei unserem Audit haben wir dieses ungenutzte Potenzial schnell erkannt. Dies war eine offensichtliche Gelegenheit zur Verbesserung der Energieeffizienz mit gleichzeitiger Kostensenkung. 

Und wie haben Sie die Lösung gemeinsam mit dem Kunden entwickelt?

Wir haben ein Konzept für den Ersatz der Kompressoren entwickelt, ein Wärmerückgewinnungssystem integriert und das gesamte Projekt kostenmässig beziffert. Angebotsanfragen wurden an mehrere Lieferanten verschickt und anschliessend haben wir einen vollständigen Vorentwurf mit Zeitplan und Budget vorgelegt, welcher dann vom Kunden genehmigt werden musste. 

Dank des ESC konnten wir die Umsetzung beschleunigen: Die Investition wurde auf die Betriebskosten übertragen. Der Kunde nutzt heute eine moderne, zuverlässige Anlage und ein Verfahren, das die im internen Heizungsnetz erzeugte Wärme aufwertet.

Welche Vorteile birgt diese Lösung für Schoeller Allibert?

Die Ergebnisse sind sehr überzeugend:

  • Eine Investition von 280’000 CHF ohne MwSt., vollständig auf die Betriebskosten übertragen
  • Garantierte jährliche Energieeinsparung von 85'000 kWh, davon 35'000 kWh gemessene Wärme (Gaseinsparung) sowie 50'000 kWh Strom dank effizienterer Kompressoren
  • 12 Tonnen weniger CO₂-Ausstoss pro Jahr, was den Emissionen von mehr als drei gasbeheizten Einfamilienhäusern entspricht
  • Aufrechterhaltung der Produktion während der gesamten Bauarbeiten

Und das ist noch nicht alles: Im Jahr 2024 übertraf die Wärmerückgewinnung die Prognosen um 22 % und erreichte eine Leistung von 122 %.

Was war die grösste Herausforderung bei diesem Projekt?

Die grösste Herausforderung bestand darin, den Standortleiter bei einer Lösung zu unterstützen, die es ihm gestattet, eine für die Zuverlässigkeit seines Unternehmens notwendige Investition zu tätigen und dabei gleichzeitig seine Budgetvorgaben einzuhalten.

Es galt auch, die in der Freiburger Kantonsvereinbarung festgelegten CO₂- Reduzierungsvorgaben zu erfüllen. Dank dieses ESC konnten wir eine technisch solide und finanziell tragfähige Lösung anbieten.

Was sind deiner Meinung nach die Stärken des von Groupe E angebotenen ESC?
Zunächst einmal die Betreuung: Der Kunde hat während des gesamten Projekts einen einzigen Ansprechpartner. Und zweitens die Reaktionsfähigkeit: Energiespar-Contracting ermöglicht einen schnelleren Ersatz kritischer Infrastrukturen.
Vor allem aber ist es unser Fachwissen, das den Unterschied ausmacht. Unser Team besteht aus 38 Ingenieuren, die alle Herausforderungen im Energiebereich bewältigen können, von industrieller Kälteproduktion über Sanitärtechnik bis hin zum Bauwesen. Wir bieten umfassende Lösungen und verpflichten uns für die Ergebnisse.
Mit dem CPE geht der Kunde keine Risiken ein: Die Einsparungen sind gesichert, die Nachverfolgung ist gewährleistet und die Leistung wird über mindestens fünf Jahre erfasst. Es handelt sich um einen echten Vertrauensvertrag.