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Sicherheit, Umwelt und Energie für morgen
Das Wasserkraftwerk Hauterive und die Staumauer Rossens bilden seit über einem Jahrhundert das Herzstück der regionalen Stromproduktion und ermöglichen die Erzeugung lokaler und erneuerbarer Energie für 46 000 Haushalte.
Die Sicherheitsschieber des Kraftwerks Hauterive stammen aus der Bauzeit der 1948 eingeweihten Staumauer Rossens. Diese Schieber müssen ersetzt werden, um den Fortbestand und die Sicherheit der Infrastruktur zu gewährleisten. Um diese Arbeiten ausführen zu können, wird Groupe E den Wasserstand des Greyerzersees zunächst ab Mitte August 2026 und ein zweites Mal 2027 durch Turbinierung absenken.
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Die Arbeiten
Groupe E wird die Sicherheitsschieber des Kraftwerks Hauterive ersetzen. Diese Schieber dienen der Isolierung der Turbinen: Sie sind für die Sicherheit und den reibungslosen Betrieb des Kraftwerks unerlässlich.
Ziele:
- Die Sicherheit der Infrastrukturen gewährleisten
- Eine zuverlässige Stromproduktion sicherstellen
- Das Kraftwerk für künftige Generationen erhalten
Warum muss der Greyerzersee abgesenkt werden?
Da sich die Schieber auf dem Wasserweg zwischen der Staumauer und dem Kraftwerk befinden, muss das Kraftwerk beim Austausch vorübergehend abgeschaltet werden. Während dieser Zeit kann das natürlich in den See zufliessende Wasser nicht turbiniert werden. Der Wasserstand des Sees wird daher durch Turbinierung abgesenkt, um dieses Wasser zu speichern und es nicht direkt unterhalb der Staumauer zurückleiten zu müssen. Je nach Witterung sind weiterhin Einleitungen möglich, eventuelle Hochwasser werden jedoch wie gewohnt reguliert.
Die Energieverluste bei Einleitungen der Wasserzufuhren (d.h. ohne Absenkung zur Speicherung) liegen zwischen 15 000 und 65 000 MWh (je nach Hydrologie). Da die Produktion in Hauterive für die festen Abnehmerinnen und Abnehmer bestimmt ist, müssten diese Verluste durch Beschaffung auf dem Markt kompensiert werden, was sich auf die Endkundinnen und Endkunden auswirken würde und nicht wünschenswert ist. Aus diesem Grund erfolgt die Absenkung.
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Zu erwartende Auswirkungen auf die Nutzerinnen und Nutzer
- Der See wird schrittweise auf seinen im Frühjahr üblichen Wasserstand abgesenkt; dies geschieht gefahrlos und ohne abrupte Schwankungen.
- Ile d’Ogoz eventuell zu Fuss erreichbar.
- Tourismus- und Freizeitaktivitäten, die auf niedrigeren Wasserstand ausgerichtet sind.
- Keine Auswirkungen auf den Schiffenensee.
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Der Zeitplan
Mitte August 2026: Beginn der schrittweisen Absenkung durch Turbinierung
Ende September 2026: Tiefststand erreicht
Oktober–November 2026: Arbeiten und anschliessend schrittweiser Anstieg des Wasserstands, abhängig von der natürlichen Wasserzufuhr
Mitte August 2027: Beginn der schrittweisen Absenkung durch Turbinierung
Ende September 2027: Tiefststand erreicht
Oktober–November 2027: Arbeiten und anschliessend schrittweiser Anstieg des Wasserstands, abhängig von der natürlichen Wasserzufuhr
Zeitplan unter Vorbehalt der tatsächlichen Wasserzufuhren, die von den geschätzten Wasserzuflüssen abweichen
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Haben Sie eine Frage?
Die Anlage Rossens und Hauterive wurde in mehreren Etappen errichtet.
Zunächst erfolgte im Jahr 1902 der Bau der Wasserfassung von Thusy – die heute unterhalb der Wasseroberfläche des Greyerzersees liegt – und des Kraftwerks Hauterive, die beide auch in diesem Jahr eingeweiht wurden. Angesichts des hohen Stromproduktionspotenzials der Saane beschloss der Kanton Freiburg, die Staumauer Rossens zu errichten. Der Bau begann 1943 und wurde fünf Jahre später abgeschlossen. Seit 1948 staut diese Staumauer das Wasser des Greyerzersees und ermöglicht die Erzeugung lokaler und erneuerbarer Energie, mit der über 46 000 Haushalte versorgt werden.
Der Greyerzersee ist ein Stausee und spielt eine zentrale Rolle in der regionalen Stromerzeugung. Er wird von Groupe E genutzt und ermöglicht die Speicherung von Energie in Form von Wasser, um sie bei steigender Stromnachfrage freizugeben. Aufgrund dieses Speicherprinzips kann es im Jahresverlauf zu Schwankungen des Wasserstands des Sees kommen.
Ein unterirdischer Stollen verbindet die Staumauer Rossens mit dem Kraftwerk Hauterive, in dem das Wasser zur Erzeugung lokaler und erneuerbarer Energie genutzt wird.
Als grösster Wasserspeicher des Einzugsgebiets der Saane hat der Greyerzersee auch eine regulierende Funktion: Er nimmt grosse Wassermengen auf (Schneeschmelze, starke Niederschläge) und verhindert so, dass sich die unterhalb liegenden Seen zu schnell füllen. Um diese Pufferfunktion aufrechtzuerhalten, senkt Groupe E den Wasserstand des Sees gelegentlich vor Phasen hoher natürlicher Wasserzufuhren ab.
Im Frühling senkt Groupe E den Wasserstand des Sees ab, damit genügend Platz vorhanden ist, um die Schneeschmelze aufzufangen. Das ist der Grund, warum der Wasserspiegel zu dieser Jahreszeit oft besonders tief ist. Im Sommer dagegen sorgt Groupe E bei guten Bedingungen dafür, dass der See ausreichend gefüllt ist, damit er seine Aufgabe als Energiespeicher erfüllen kann, gleichzeitig aber noch Kapazität hat, um plötzlich auftretende starke Niederschläge aufzufangen. Dann eignet sich der Wasserstand des Sees für Freizeitaktivitäten.
Ja. Geplant sind punktuelle Eingriffe wie die Inspektion und Revision der Produktionsgruppen von Hauterive sowie der Stollen und Wasserkraftkanäle.
Auf diese Weise lässt sich ein besseres Risiko- und Ressourcenmanagement sicherstellen. Auch die Regulierung des Sees wird weniger aufwendig sein. Es handelt sich um den ersten Austausch dieser Sicherheitseinrichtungen an dieser Anlage ‒ ein komplexer Vorgang, der mehrere technische Herausforderungen mit sich bringt. Die eingeschränkte Zugänglichkeit und die beengten Platzverhältnisse erfordern eine Feinabstimmung zwischen den Gewerken. Die Verteilung der Arbeiten über zwei Phasen garantiert optimale Sicherheitsbedingungen und eine qualitativ hochwertige Ausführung.
Mehrere Zeiträume wurden nach Kriterien der Sicherheit, der Umweltauswirkungen, des Managements der Wasserzufuhr, der Stromversorgung und der Auswirkungen auf die Nutzerinnen und Nutzer analysiert. Es wurde der Zeitraum gewählt, der das beste Gleichgewicht zwischen diesen verschiedenen Kriterien bietet.
Die Arbeiten erfolgen gemäss der Konzession, die den Betrieb der Staumauer Rossens und des Kraftwerks Hauterive festlegt.
Ja, bei starken Niederschlägen ist mit Einleitungen zu rechnen. Diese werden gemäss der Schieberbetätigung der Staumauer Rossens reguliert.
Die Umweltauswirkungen wurden durch einen Spezialisten beurteilt und mit den kantonalen Dienststellen besprochen. Es werden Massnahmen ergriffen, um diese so gering wie möglich zu halten.
Die Auswirkungen auf den Tourismus werden durch den niedrigeren Wasserstand des Sees zwischen Ende August und Mitte November bedingt sein.
Die Schifffahrt wird nicht untersagt. Der See sollte in der ersten Woche des Ablasses schiffbar bleiben. Anschliessend wird der Zugang aufgrund der Absenkung des Wasserstands erschwert. Einige Zugangspunkte, insbesondere in den Häfen, werden für längere Zeit ganz oder teilweise trockenfallen. Die Nutzerinnen und Nutzer werden gebeten, sich nach den Anweisungen der Gemeindebehörden oder der Häfen zu richten, um die eventuelle Ausfahrt ihrer Boote zu Beginn der Absenkung zu planen.
Nein, diese Betriebsunterbrechung dürfte keine Gefahr für die Versorgungssicherheit darstellen, da Groupe E in der Zeit, in der die Arbeiten stattfinden, die Risiken unter Kontrolle halten und die Stromversorgung sicherstellen kann. Während des Stillstands des Kraftwerks Hauterive kann Groupe E auf die Produktion ihrer anderen Kraftwerke zurückgreifen und diese durch am Markt beschaffte elektrische Energie ergänzen.
Ein solcher Rabatt ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgesehen. Dies ist jedoch Sache des Kantons.
Nein, es sind keine Entschädigungen vorgesehen.
Die Entscheidung für den Austausch eines Schiebers pro Jahr ist auf das Bestreben von Groupe E zurückzuführen, die Risiken unter Kontrolle zu halten. Schliesslich handelt es sich um selten stattfindende, komplexe Arbeiten, die auf engstem Raum ausgeführt werden.
Der geplante Tiefststand liegt bei 664 m.ü.M.