Wenn Seen und Flüsse unsere Häuser heizen

Seit Urzeiten prägt Wasser unsere Welt. Es formt Landschaften, nährt die Erde und bestimmt unseren Lebensrhythmus. Vom winzigen Tropfen bis zu den Weiten von Seen und Flüssen, Wasser ist unser Lebenselixier. Aber wussten Sie, dass es nicht nur Leben spendet, sondern uns auch wärmt? Heute ist das Wasser von Seen und Flüssen ein wertvoller Verbündeter der Energiewende, indem es unseren Städten und Dörfern behagliche und erneuerbare Wärme bietet.

In einem Umfeld, in dem Klimaschutz und die Verringerung unserer Abhängigkeit von fossilen Energieträgern immer wichtiger werden, ist es unerlässlich, unser Verhältnis zu den natürlichen Ressourcen zu überdenken. Wasser ist allgegenwärtig und enthält thermische Energie, welche in eine effiziente Wärmequelle umgewandelt werden kann.

Die Energie der Natur in nutzbare Wärme verwandeln
Das Verfahren basiert auf der im Wasser enthaltenen Wärmeenergie. Eine Wärmepumpe entzieht diese Energie, verstärkt sie und verteilt sie als Wärme über ein unterirdisches Leitungsnetz in die Gebäude. Dieses System arbeitet mit geringer Umweltbelastung, ohne Verbrennung oder direkte Schadstoffemissionen.

Konkrete Projekte in der Schweiz
In der Schweiz setzen zahlreiche Anlagen diese Technologie ein. In Estavayer-le-Lac nutzt ein Kraftwerk das Wasser aus dem Neuenburgersee, um lokale Infrastrukturen zu beheizen. Auch in La Tour-de-Peilz erfolgt die Fernwärmeversorgung über die Energie des Genfersees. Zwei weitere Kraftwerke befinden sich derzeit im Bau: eines in Englisberg, in dem Wasser aus dem Schiffenensee genutzt wird, und jenes von Placad (Pérolles), wo Wasser aus der Saane entnommen wird.

Nachhaltige, umweltschonende Energie                                                   
Diese Beheizungsart hat mehrere Vorzüge:

  • Lokale und erneuerbare Energie: Wasser ist eine natürlich verfügbare und sich stets erneuernde Ressource.
  • Reduzierung des CO2-Ausstosses : Dank Einschränkung des Einsatzes fossiler Energien tragen diese Anlagen aktiv zur Dekarbonisierung bei.
  • Minimale optische und akustische Beeinträchtigung: keine Schornsteine, kein Rauch, nur ein unauffälliges und effizientes unterirdisches Netz.
  • Beständige und nachhaltige Versorgung: Im Gegensatz zu den Marktschwankungen bei fossilen Energieträgern bleibt Wasser eine zugängliche und kontrollierbare Ressource.

Eine natürliche Zukunft
Wasser als Energieträger zu nutzen, heisst, die Gaben der Natur intelligent zu erschliessen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Mit der Verankerung dieser Technologie in unsere Infrastrukturen machen wir einen Schritt in eine Zukunft, in der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. Unsere Seen und Flüsse sind nicht nur wunderschöne Landschaften, sondern auch entscheidende Verbündete beim verantwortungsvolleren Heizen.